Felix Brunner

Der Zweifel des modernen Denkens und die Krise der heutigen Welt prägen das Schaffen des Künstlers. Dabei sind Aspekte wie: Fragment, Zwischenraum, Strukturen, Rhizome, Chaos & Ordnung und dem Vergänglichen und Flüchtigen wichtige Elemente in der Verarbeitung von ökologischen und sozialen Umbrüchen.

Formal greifen dabei Aspekte der Gegenständlichkeit und der Abstraktion ineinander. Dieses Neben-, Mit- und Übereinander von Abstraktem und Gegenständlichem verdeutlicht die gegenseitige Abhängigkeit, ja die notwendige Koexistenz dieser als unvereinbar geltenden Begriffe. Ritualisierte Rezeptionsmuster, visuelle Topi und Dogmen wie auch irritative Momente werden einander gleichwertig gegenübergestellt. Das Geheimnisvolle wird mit dem Offensichtlichen konfrontiert und das Umrisshafte mit dem Formlosen.

Immer wieder beschwört der Künstler auf grossformatigen Leinwänden den Untergang der Dingwelt und der materialistischen, zweckgerichteten Sichtweise der Welt. All diese Versatzstücke umhüllt ein Hauch melancholischer Schönheit, der Schönheit eines verwelkten Blütenblattes vergleichbar, das, seiner Funktion und seinem eigentlichen Sein enthoben, nur noch auf das Nichts, auf den Tod verweist.

«Zwischen Augenblick und Unendlichkeit vibrieren die Gefühle und Ahnungen, und die Gedanken versuchen so etwas wie ein System ins Unfassbare zu bringen», erklärt der Künstler. Das sei wie das Spielen mit den Elementen und der Umgang mit Zuständen, in einer Sphäre, in der es keine Gegenstände gibt, sondern nur noch Intensitäten. Seine Wahl fällt auf das Ungewisse Sein, ihr Opfer ist die festumrissene Welt, der Anker der Gewissheit, der Name der Dinge.


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